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Prof. Dr. Albrecht Beutelspacher
Prof. Dr. Albrecht Beutelspacher
wurde am 5. Juni 1950 in Tübingen geboren. Von 1969 bis 1973 studierte er Mathematik, Physik und Philosophie in seiner Geburtsstadt. Bis 1982 arbeitete er an der Universität Mainz als wissentschaftlicher Mitarbeiter an kryptographischen Fragestellungen. Nach Dissertation und Habilitation trat er eine Professur für Mathematik an selbiger Universität an. 1985 ging er für zwei Jahre in die industrielle Forschung bei der Siemens AG. Dazu meinte Beutelspacher, dass er nur seinen Marktwert testen wollte, jedoch dem verlockendem Angebot nicht widerstehen konnte. Beutelspacher beeindruckte vor allem, dass es "dort draussen" Leute gab, die sich für die Dinge interessierten, an denen er tüffelte. Seitdem Beutelspacher 1988 Siemens wieder verlassen hatte, folgte er seiner Berufung zum Professor für Geometrie und Diskrete Mathematik am Mathematischen Institut der Justus-Liebig-Universität Gießen. Hauptsächlich fehlten ihm die Lehrveranstaltungen.
Seit 1995 engagiert sich Beutelspacher für ein besseres Image der Mathematik. Vor allem bei jungen Schülerinnen und Schülern sieht er enormes Potential und gründet 2001 in Gießen ein Mathematikmuseums, das erste mathematische Mitmach-Museum der Welt.
Seit 2007 moderiert er auf BR-alpha die Sendung Mathematik zum Anfassen. Diese Sendung behandelt populärwissenschaftlich mathematische Alltagsprobleme. Das Format dieser Sendung entspricht dem von Alpha Centauri (TV) oder Geist und Gehirn.

Pasta all'infinito

Meine italienische Reise in die Mathematik

 
Pasta all'infinito Vergrößern Was ist Unendlichkeit? Ein mathematisches Problem, dessen Verständnis dem normalen Sterblichen verschlossen bleibt? Nicht so, wenn Sie dem Autor nach Italien folgen, wo er seine glücklichen und witzigen Erfahrungen mit italienischer Lebensart zu verbinden weiss mit einer unprätentiösen Einführung in dieses rätselhafte Thema. Oder hat ihnen ein Mathematiker die projektive Ebene jemals anhand von Spaghetti Bolognese erklärt?

 

Allgemeines zum Buch

Dieses 268-seitige Büchlein offenbart sich als eine amüsante Reisebeschreibung eines optimistisch-naiven jungen Mathematikers, der während seines 6-wöchigen Forschungsaufenthalt die italienische Lebensart zu spüren bekommt. Wir haben die Gelegenheit, den witzigen Anekdoten und Erlebnissen mit seiner 4-köpfigen “Gastfamilie” und den italienischen Geflogenheiten zu lauschen, ein wenig italienisch zu lernen und ganz nebenbei etwas über Unendlichkeit zu erfahren.
Es ist Beutelspachers erster Forschungsaufenthalt, und es wurde eine Reise voller Abenteuer. Alltagsabenteuer, Abenteuer im alltäglichen Umgang mit zunächst fremden Menschen und überraschenden Abenteuer in der Mathematik. Dieses Buch beruht also gewissermaßen auf der Erfahrung, dass die Wirklichkeit viel interessanter, reicher und witziger ist als alles, was man sich laut Beutelspacher ausdenken kann.
Im Jahr 2000 erschien das Buch zunächst in italienisch, 2001 in deutsch und 2002 in koreanisch. Es ist Beutelspachers drittes Buch von insgesamt elf erschienenen populärwissenschaftlichen Büchern. Daran schließen sich noch unzählige Fachbücher über Diskrete Mathematik, Kryptologie und Projektive Geometrie an.

Zum Inhalt des Buches

Beutelspacher wird auf einer Konferenz von Franco angesprochen, ob er nicht Lust hätte, für sechs Wochen nach Italien zu kommen und ein wenig zu forschen. So einfach stellte Beutelspacher es sich jeweils vor seiner Abreise vor. Nach entspanntem Flug und chaotischer Busfahrt ins provinzelle L’Aquila findet er überraschenderweise eine geschlossene Schneedecke vor und nicht – wie er erwartete – Sonne, Meer und Strand. Franco nimmt Beutelspacher mit sich nach Hause und integriert ihn bei einem gemütlichen Abendessen erfolgreich in seine typisch italienische Familie. Sie wird zum Dreh- und Angelpunkt während der nächsten Wochen.

Gleich zu Beginn besuchen sie Francos Universität, doch die Kommunikation ist zu Beginn fast unmöglich. Franco kann kein Englisch und Beutelspacher kein Italienisch. So lernt er (und auch der Leser) die ersten italienischen Vokabeln von mathematischen und alltäglichen Dingen. So eignet sich Beutelspacher in wenigen Tagen einen Wortschatz an, mit dem er wenig später eine Vorlesung in Rom zwar in Englisch hält, aber italienisch an der Tafel schreibt.

Mathematik wird bei Franco und seiner Frau Luigia genauso auch am Mittagstisch betrieben. Deren Kinder Diana und Luca sowie Beutelspacher selbst sind fasziniert, wie Franco blocking sets anhand von Spaghetti Bolognese erklärt. Blocking sets sind interessante Punktmengen, die dem Leser Appetit auf mehr machen und so untersuchen sie blocking sets in der projektiven Ebene. Es ist wirklich beeindruckend, wie spielend einfach Beutelspacher über dieses Thema erzählt.

Die Kinder haben aber noch nicht genug. Gespannt lauschen sie der Geschichte von Achilles und der Schildkröte – die erste Begegnung mit dem Unendlichen, um das sich in diesem Buch vieles dreht. Immer wieder taucht die Unendlichkeit in kurzen Episoden zwischen spannenden Alltagssituationen auf. Der Leser begegnet unter anderem den Fibonacci-Zahlen, dem golden Schnitt, der projektiven Ebene, Cantors Diagonalverfahren und dem induktiven Beweis.

Schließlich läßt es sich Beutelspacher als Kryptograph nicht nehmen, einen kleinen Ausflug in die Codierung mit ISBN-Nummern und dem Public-Key-Verfahren zu unternehmen.

Die sechs Wochen vergehen wie im Flug und schweren Herzens tritt Beutelspacher den Heimflug an. Im Gepäck einen “mäßig wichtigen” Beweis über blocking sets in der projektiven Ebene. Bis heute hält er engen Kontakt mit seinen beiden Freunden Franco und Luigia, mit denen er hin und wieder wissenschaftliche Artikel veröffentlicht.

Inhaltsverzeichnis

  1. Die Heizung ist kaputt – Il rescaldamento e rotto
  2. Morgen machen wir Mathematik – Domani cominciamo con la mathematica
  3. Ist fertig! – E pronto!
  4. Hast Du eine Steuernummer? – Hai un codice fiscale?
  5. Es war einmal – C’era una volta
  6. Zwei parallele Geraden schneiden sich im Unendlichen – Due rette parallele si incontrano all’infinito
  7. Das letze Mal studierten wir… – La volta scorsa abbiamo studiato…
  8. E.T. nach Haus telefonieren – E.T. telefono case
  9. 6 und 7 ergibt 13 – sei piu sette uguale tredici
  10. Machen wir zwei Schritte – Facciamo due passi
  11. Er war ein Faschist – Era un facista
  12. Lieder von Franz Schubert – Lieder di Franz Schubert
  13. Alle Dinge, die es im Meer gibt – Tutte la cose che sono nel mare
  14. So einfach wie möglich, aber nicht zu einfach – Piu semplice possibile, ma non die piu!
  15. Tick, Trick und Track – Qui, Quo e Qua
  16. In der Art von Guiseppe Garibaldi! – Alla garibaldina!
  17. Unendlichen Dank – grazie infinite
  18. Ey, un wie?
 
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