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Was ist Unendlichkeit? Ein mathematisches Problem, dessen Verständnis dem normalen Sterblichen verschlossen bleibt? Nicht so, wenn Sie dem Autor nach Italien folgen, wo er seine glücklichen und witzigen Erfahrungen mit italienischer Lebensart zu verbinden weiss mit einer unprätentiösen Einführung in dieses rätselhafte Thema. Oder hat ihnen ein Mathematiker die projektive Ebene jemals anhand von Spaghetti Bolognese erklärt?
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Allgemeines zum Buch
Dieses 268-seitige Büchlein offenbart sich als eine amüsante Reisebeschreibung eines optimistisch-naiven jungen Mathematikers, der während seines 6-wöchigen Forschungsaufenthalt die italienische Lebensart zu spüren bekommt. Wir haben die Gelegenheit, den witzigen Anekdoten und Erlebnissen mit seiner 4-köpfigen “Gastfamilie” und den italienischen Geflogenheiten zu lauschen, ein wenig italienisch zu lernen und ganz nebenbei etwas über Unendlichkeit zu erfahren.
Es ist Beutelspachers erster Forschungsaufenthalt, und es wurde eine Reise voller Abenteuer. Alltagsabenteuer, Abenteuer im alltäglichen Umgang mit zunächst fremden Menschen und überraschenden Abenteuer in der Mathematik. Dieses Buch beruht also gewissermaßen auf der Erfahrung, dass die Wirklichkeit viel interessanter, reicher und witziger ist als alles, was man sich laut Beutelspacher ausdenken kann.
Im Jahr 2000 erschien das Buch zunächst in italienisch, 2001 in deutsch und 2002 in koreanisch. Es ist Beutelspachers drittes Buch von insgesamt elf erschienenen populärwissenschaftlichen Büchern. Daran schließen sich noch unzählige Fachbücher über Diskrete Mathematik, Kryptologie und Projektive Geometrie an.
Zum Inhalt des Buches
Beutelspacher wird auf einer Konferenz von Franco angesprochen, ob er nicht Lust hätte, für sechs Wochen nach Italien zu kommen und ein wenig zu forschen. So einfach stellte Beutelspacher es sich jeweils vor seiner Abreise vor. Nach entspanntem Flug und chaotischer Busfahrt ins provinzelle L’Aquila findet er überraschenderweise eine geschlossene Schneedecke vor und nicht – wie er erwartete – Sonne, Meer und Strand. Franco nimmt Beutelspacher mit sich nach Hause und integriert ihn bei einem gemütlichen Abendessen erfolgreich in seine typisch italienische Familie. Sie wird zum Dreh- und Angelpunkt während der nächsten Wochen.
Gleich zu Beginn besuchen sie Francos Universität, doch die Kommunikation ist zu Beginn fast unmöglich. Franco kann kein Englisch und Beutelspacher kein Italienisch. So lernt er (und auch der Leser) die ersten italienischen Vokabeln von mathematischen und alltäglichen Dingen. So eignet sich Beutelspacher in wenigen Tagen einen Wortschatz an, mit dem er wenig später eine Vorlesung in Rom zwar in Englisch hält, aber italienisch an der Tafel schreibt.
Mathematik wird bei Franco und seiner Frau Luigia genauso auch am Mittagstisch betrieben. Deren Kinder Diana und Luca sowie Beutelspacher selbst sind fasziniert, wie Franco blocking sets anhand von Spaghetti Bolognese erklärt. Blocking sets sind interessante Punktmengen, die dem Leser Appetit auf mehr machen und so untersuchen sie blocking sets in der projektiven Ebene. Es ist wirklich beeindruckend, wie spielend einfach Beutelspacher über dieses Thema erzählt.
Die Kinder haben aber noch nicht genug. Gespannt lauschen sie der Geschichte von Achilles und der Schildkröte – die erste Begegnung mit dem Unendlichen, um das sich in diesem Buch vieles dreht. Immer wieder taucht die Unendlichkeit in kurzen Episoden zwischen spannenden Alltagssituationen auf. Der Leser begegnet unter anderem den Fibonacci-Zahlen, dem golden Schnitt, der projektiven Ebene, Cantors Diagonalverfahren und dem induktiven Beweis.
Schließlich läßt es sich Beutelspacher als Kryptograph nicht nehmen, einen kleinen Ausflug in die Codierung mit ISBN-Nummern und dem Public-Key-Verfahren zu unternehmen.
Die sechs Wochen vergehen wie im Flug und schweren Herzens tritt Beutelspacher den Heimflug an. Im Gepäck einen “mäßig wichtigen” Beweis über blocking sets in der projektiven Ebene. Bis heute hält er engen Kontakt mit seinen beiden Freunden Franco und Luigia, mit denen er hin und wieder wissenschaftliche Artikel veröffentlicht.
Inhaltsverzeichnis